Das Thema Barrierefreiheit wird immer wichtiger. Vor allem die Texte auf einer Website spielen eine zentrale Rolle, da sie für die meisten Nutzer der primäre Weg sind, Informationen zu sammeln. Aber was bedeutet Barrierefreiheit eigentlich im Zusammenhang mit Website-Texten, und wie kannst du deine Inhalte so gestalten, dass sie für alle leicht zugänglich sind?
In diesem Beitrag gebe ich dir wertvolle Tipps, wie du die Barrierefreiheit in deinen Websitetexten verbessern kannst.
1. Verwende die „einfache Sprache“
Einer der wichtigsten Aspekte von barrierefreien Texten ist die Verwendung von einfacher Sprache. Denn viele Menschen haben Schwierigkeiten, komplexe und verschachtelte Sätze zu lesen und zu verstehen. Und das betrifft nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Nicht-Muttersprachler oder Menschen mit geringen Lesefähigkeiten.
Was genau bedeutet die „einfache Sprache“?
Die folgenden Tipps helfen dir, einfache und verständliche Texte zu schreiben:
- Vermeide Fachjargon und Fremdwörter, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Und falls du sie verwenden musst, erkläre sie verständlich.
- Schreibe kurze Sätze. Lange Sätze sind oft schwer verständlich und erschweren den Lesefluss.
Verwende eine klare Strukturen und vermeide überflüssige Informationen. Stelle sicher, dass deine Texte klar und präzise sind.
Das Schreiben deiner Texte in „einfacher Sprache“ bedeutet nicht, dass du deine Inhalte vereinfachen musst. Es geht darum, sie so zugänglich wie möglich zu machen, ohne dass die Aussagekraft darunter leidet.
Mein Tipp: Texterinnen wie Sandra Brestrich kennen die Herausforderungen der Barrierefreiheit. In diesem Beitrag erfährst du, warum professionelle Websitetexte maßgeblich zu deinem Erfolg beitragen und sich auf jeden Fall für dich lohnen.
2. Setze auf eine klare Struktur und Gliederung bei deinen Websitetexten
Menschen mit einer Sehbehinderung oder einer Lernschwäche profitieren besonders von klar strukturierten und gut gegliederten Texten. Eine klare Hierarchie im Text macht es leichter, die Informationen zu erfassen und sich im Text leicht zurechtzufinden.
Folgende Punkte solltest du dabei beachten:
- Nutze aussagekräftige Überschriften. Sie helfen, den Text zu strukturieren und sie erleichtern die Navigation für Screenreader-Nutzer.
- Setze sinnvolle Absätze, um deinen Text visuell zu gliedern und den Lesefluss zu verbessern.
- Arbeite mit Nummerierungen und Aufzählungen. Sie unterstützen die Lesbarkeit und machen deine Inhalte übersichtlicher.
Eine gut strukturierte und logisch aufgebaute Webseite ist nicht nur für Menschen mit einer Behinderung hilfreich, sondern für alle Leser ein Gewinn.
3. Verwende Alt-Texte für deine Bilder
Bilder, Diagramme und andere visuelle Elemente sind wichtige Bestandteile von Websites. Doch Menschen, die einen Screenreader nutzen, können diese visuellen Informationen nicht sehen. Hier kommen die sogenannten Alt-Texte ins Spiel, mit denen du eine alternative Beschreibung des Bildes lieferst. Diese werden beispielsweise Menschen mit einer Sehbehinderung vorgelesen.
Ein guter Alt-Text beschreibt den Inhalt des Bildes knapp und präzise. Sei bei der Beschreibung also so spezifisch wie nötig, um die Bildinformation verständlich zu machen. Zum Beispiel könnte der Alt-Text für ein Bild eines Apfels lauten: „Ein grüner Apfel liegt auf einem Holzbrett. Daneben liegt ein Messer und eine Schale für den Apfel steht schon bereit.“ Dies gibt dem Leser ausreichend Kontext, um das Bild geistig zu erfassen.
4. Achte auf Kontrast und Lesbarkeit
Die Lesbarkeit deiner Websitetexte hängt nicht nur von deiner Wortwahl und der guten Struktur ab, sondern auch von der visuellen Gestaltung deiner Seite. Menschen mit Sehbehinderungen oder einer Farbschwäche haben oft Schwierigkeiten, Texte zu lesen, die nicht genügend Kontrast bieten.
Hier ein paar Beispiele, worauf du achten solltest:
Dein Text sollte ausreichend Kontrast zum Hintergrund haben. Ein zu geringer Kontrast erschwert vielen Menschen das Lesen.
Vermeide es, nur auf Farben zu setzen, um deine Informationen zu vermitteln. Ein gutes Beispiel ist der Hinweis auf Fehler in Formularen. Wenn ein Fehlerfeld nur durch eine rote Umrandung angezeigt wird, könnte dies für Menschen mit Farbenblindheit unsichtbar sein. Kombiniere Farben immer mit klaren Texten oder Symbolen.
5. Setze verständliche Links und Call-to-Actions
Links und Call-to-Actions sind essenziell für jede Webseite. Damit sie jedoch barrierefrei sind, müssen sie klar verständlich und leicht zugänglich sein.
Vermeide generische Formulierungen wie „Hier klicken“. Stattdessen solltest du deine Call-to-Action Buttons aussagekräftig beschriften. Ein Beispiel wäre: „Weitere Informationen zur Barrierefreiheit.“
Wichtige Call-to-Action Buttons gehören an gut sichtbare Stellen. Gestalte sie außerdem nicht zu klein.
6. Verwende Überschriften in deinen Websitetexten
Für Screenreader ist es entscheidend, dass die Struktur deiner Überschriften korrekt ist. Verwende für deine Überschriften H1, H2, H3, usw. in der richtigen Reihenfolge, um die Lesbarkeit für Screenreader-Nutzer zu optimieren.
Jede Seite darf hierbei nur eine H1 haben, und diese sollte die wichtigste Überschrift der Seite sein. Untergeordnete Überschriften müssen entsprechend der logischen Hierarchie verwendet werden.
7. Nutze ARIA-Labels
Ein ARIA-Label ist eine Art „Hilfstext“ für bestimmte Elemente auf der Webseite, der speziell dafür gedacht ist, blinden oder sehbehinderten Menschen zu helfen, die Seite zu verstehen. Diese Labels geben sogenannten Screenreadern – das sind Programme, die den Seiteninhalt vorlesen – zusätzliche Informationen.
Zum Beispiel kann ein Button auf der Seite ein ARIA-Label haben, das genau beschreibt, was dieser Button macht, etwa „hier die Suche starten“ statt einfach nur „Button“. So können Menschen, die den Inhalt nicht sehen können, trotzdem genau verstehen, wofür jedes Element da ist und wie sie es nutzen können.
8. Vermeide den übermäßigen Einsatz von Animationen und Effekten
Animationen und visuelle Effekte auf einer Website sehen zwar schön aus und machen deine Seite dynamisch. Sie sollten jedoch sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden, da sie Menschen mit sensorischen oder kognitiven Einschränkungen verwirren oder sogar beeinträchtigen können.
Verzichte auf Animationen, die zu schnell oder ablenkend sind. Animierte Inhalte sollten pausiert oder gestoppt werden können, falls sie für den Websitebesucher störend sind.
Fazit
Die Barrierefreiheit bei Websitetexten ist mehr als nur eine technische Anforderung. Sie ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven digitalen Welt. Mit den Tipps aus meinem Beitrag kannst du sicherstellen, dass deine Texte für möglichst viele Menschen zugänglich sind. Achte auf klare Sprache, Struktur und Kontraste, und denke immer daran, dass Barrierefreiheit nicht nur einigen wenigen Menschen zugutekommt, sondern letztendlich die Benutzerfreundlichkeit für alle verbessert.